2 Minuten - 24/7

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15 Monate sind vergangen seit Samira, Neele und Co. ihren Schwangerschaftstest in der Hand hielten. Und oh hell, das Leben ist seitdem ein anderes, ob mit oder ohne Baby. 24 Stunden können verdammt hart sein, wenn ein Schreibaby den Alltag bestimmt. Aber auch, wenn man so gar keinen Bock mehr auf das eigene Influencerinnen-Dasein hat, sich einfach nicht mehr gesehen fühlt und der Bauch nach der Geburt dem Grand Canyon gleicht. Ob beim Babyschwimmen, bei der Mediation oder mitten in der Geburtstagsvorbereitung der besten Freundin, alles läuft anders als geplant an diesem kalten Wintertag.

Drehbuch:

Lisa Miller, Leonie Krippendorff, Alice Gruia

Regie:

Lisa Miller, Leonie Krippendorff

Produzentinnen:

Yvonne Abele, Daniela Zentner

Redaktion:

Meike Götz, Beate Maschke-Spittler (MDR)

Cast:

Taneshia Abt, Barabara Colceriu, Omar El-Saeidi, Johanna Franke, Lucie Heinze,
Banafshe Hourmazdi, Lena Klenke, Rupert Markthaler, Laurence Rupp, Simon Rupp,
Kevin Silvergieter, Luisa Wöllisch, Kathi Wolf u.w.

Start:

26.01.2024 in der ARD Mediathek

Fragen an das Regisseurinnen-Duo Lisa Miller und Leonie Krippendorff

Lisa, du hast bereits in der ersten Staffel Regie geführt. Mit Leonie seid ihr in der neuen Staffel diesmal zwei Regisseurinnen und als Autorinnen wart ihr mit Alice Gruia sogar zu dritt. Wie war die Zusammenarbeit? Was war spannend am kreativen Prozess?

Lisa Miller: Die Herausforderung der 2. Staffel war es, die Serie in ein längeres Format zu übertragen. Gemeinsam mit Alice Gruia haben wir im Writers Room die Welt von „2 Minuten“ weitergesponnen. Die beiden hatten natürlich nochmal eine ganz neue Perspektive auf die Figuren und wir hatten jetzt auch den Raum, den Kosmos zu erweitern. Ich war sehr glücklich, dass wir Leonie und Alice für das Projekt gewinnen konnten. Ich bin großer Fan ihrer Arbeit und ich denke wir haben uns als Autorinnen mit unseren Themen super ergänzt, wie auch Leonie und ich im späteren Regieprozess.

Was für ein Verhältnis habt ihr zur Elternschaft und zu den Themen, die in der Serie behandelt werden?

Lisa Miller: Für mich ist “2 Minuten – 24/7“ vor allem eine Serie über Menschen in ihren 30ern, die zwangsläufig mit diesem Thema in Berührung kommen und das aus allen Perspektiven. Man muss nicht zwingend Kinder haben, um damit konfrontiert zu werden. Das Interessante sind für mich die gesellschaftlichen und insofern patriarchalen Normen, die unsere Art zu lieben und zu leben bestimmen. Wie wollen wir Familie und Partnerschaft leben oder gegen welche Erwartungshaltungen müssen wir ankämpfen?

Inwieweit habt ihr eigene Erfahrungen beim Schreiben der Folgen mit einfließen lassen?

Lisa Miller: Wir sprechen hier über Themen, die uns und unsere Generation betreffen, und das spiegelt sich natürlich wieder in dem, was erzählt wird. Der Schreibprozess ist immer eine Zusammensetzung aus unterschiedlichen Einflüssen. Die persönliche Erfahrung und ein Gespür dafür, was im eigenen Leben und um einen herum passiert, ist sicher ein Teil davon. Aber natürlich auch die Fähigkeit, sich in Situationen, Welten und Menschen hineinversetzen zu können, die einem total fremd sind und in „2 Minuten – 24/7“ tauchen wir in die unterschiedlichsten Welten ein. Für mich war es auf jeden Fall eine Herausforderung, Claras Influencer-Welt kritisch, überspitzt aber auch verständnisvoll zu erzählen.

Leonie Krippendorff: Ich war beim Schreiben der Drehbücher schwanger und hatte beim Dreh dann ein kleines Stillbaby. Dadurch bin ich durch viele Themen durchgerauscht, die unsere Serie behandelt. Schwanger eine Folge, die von einer Fehlgeburt handelt zu schreiben oder nach Nächten, in denen mein Sohn durchweinte, völlig übermüdet am Set zu stehen und eine Folge zu drehen, in der es um ein Schreibaby geht, war manchmal ziemlich anstrengend. Aber es war auch toll, so nahe dran zu sein an den Themen, die wir erzählen. Und ich habe mich oft überaus privilegiert gefühlt: Ganz frisch Mutter sein und trotzdem weiter arbeiten zu können, das geht nur mit einer Menge Unterstützung! Dazu gehören auch unsere zwei mutigen Produzentinnen, die mich zum Drehen mit kleinem Baby ermutigt haben und eine tolle Kollegin wie Lisa, die mir immer Rückendeckung gab und im Notfall für mich eingesprungen wäre.

Fragen an das Produzentinnen-Team Yvonne Abele und Daniela Zentner

„2 Minuten – 24/7“ ist genau wie „2 Minuten“ eine Produktion, die von der Idee bis zur Umsetzung komplett in Frauenhand lag. Wie macht sich so viel Frauenpower bei der Produktion bemerkbar?

Am Set und in den Produktionsräumen riecht es immer sehr angenehm. Spaß beiseite. Der Humor ist ein anderer als in männlich dominierten Teams. Unsere professionelle Erwartung - und die wurde nicht enttäuscht - ist ja erstmal an jedes Teammitglied den Job und die übertragenen Aufgaben sehr gut zu erfüllen, unabhängig vom Geschlecht.

Eine Erfahrung, die man in Teams mit Frauen oft macht, ist der effiziente Umgang mit Zeit und Ressourcen. Die meisten von uns haben neben der Arbeit ein vitales Privatleben, dessen Berechtigung wir nicht in Frage stellen.

Tatsächlich muss man in Frauenteams genauso Obacht geben und die eigene Sicht nicht als allgemeingültig statuieren. Frauen sind in der Perspektivübernahme allerdings oft geübter als Männer.

Gedreht und produziert wurde die Serie in Leipzig. Was macht Leipzig als Drehort aus?

Leipzig ist eine sehr moderne und vielfältige Stadt. Prunkbauten, Gründerzeit und Platte liegen direkt beieinander. Wir haben in der Motivwahl versucht, diese Vielfalt zu spiegeln und ein realistisches Bild einer modernen Großstadt nachzuzeichnen.

Die Dramedy handelt von Geschichten, die das Leben schreibt – sie sind stark realitätsorientiert erzählt. Inwieweit seht ihr darin eine Besonderheit?

Alle federführend an der Produktion Beteiligte haben Erfahrung mit Kindern und Elternschaft. Wir wissen wie wunderschön es sein kann, aber furchtbar eben auch. Wir sind der Überzeugung, dass problematische Situationen im Leben leichter zu ertragen sind, wenn man drüber spricht. Ein Teil dieser ehrlichen Diskussion soll „2 Minuten – 24/7“ sein, um alle Facetten von Elternschaft und Nicht-Elternschaft in den 30ern ans Licht zu bringen.